"Bei sich selbst ankommen"

... was steckt dahinter? Was hilft dir dabei?

Was bedeutet es, bei mir selbst anzukommen?

Das ist sehr weites Feld und jeder hat bestimmt seine eigene Antwort auf diese Frage...für mich bedeutet es, dass ich anfange, mich zu spüren, dass ich meine Bedürfnisse erkenne und diese annehme, ohne mich dafür zu verurteilen, dass ich ganz bei mir bleiben kann, wenn ich meine Bedürfnisse und Wünsche äußere, ohne andere dabei unter Druck zu setzen oder getarnte Vorwürfe zu formulieren.
Es bedeutet auch, dass ich „ergebnisoffen" kommuniziere, denn Wünsche können auch nicht in Erfüllung gehen und dass ich dann dennoch bei mir bleiben kann, denn ich weiß, dass ich in dem Moment gut für mich gesorgt habe. Das fällt mir oft sehr schwer und ich muss es immer wieder üben.

Wenn ich nicht bei mir bin, dann spüre ich meine Grenzen eventuell nicht und übertrete sie - manchmal - in Extremsituationen ist es natürlich auch mal nötig, sie zu übertreten - aber wenn man ständig über seine Grenzen geht, dann erkrankt man daran.

Yoga und Meditation sind wunderbare Instrumente, bei sich bleiben zu können.
Durch Yoga haben wir immer wieder die Möglichkeit, unseren Körper und dessen Grenzen wahrzunehmen und sind in der Lage, seine Signale zu hören und zu verstehen, im günstigsten Fall, können wir daraus dann etwas lernen und vielleicht etwas ändern oder loslassen, was uns nicht gut tut.

Wie lange schreien oft die Organe „da kommt mir die Galle hoch“, „das schlägt mir auf den Magen“, „mir sitzt eine Laus auf der Leber“… wie oft denken die Schultern, dass sie „die Last nicht mehr tragen können", und wie oft glaubt der Hals „all das zu schlucken zu müssen“…. Unsere Sprache verrät, wie klar der Körper mit uns spricht und wir Yogapraktizierende haben den Schlüssel des Zuhörers in der Hand. Das ist sicher einer der entscheidenden Unterschiede zwischen Yoga und Sport (auch Sport ist toll und hat seine Berechtigung!).


Bei der Meditation kommen die Gedanken zu Ruhe.
Gedankenspiralen, die sich ins gefühlt Unermessliche aufbauen, können durch Meditation zur Ruhe gebracht werden. Vielleicht hörst du während deiner Meditation oder danach deine innere Stimme, die dir sagt, dass du gut und richtig bist oder du nimmst- wie bei der Metta Meditation Aufgaben mit, indem du dir zunächst selber Liebe und Mitgefühl schenkst, dann einer dir nahestehenden Person, dann einer dir fast fremden Person und dann - und das ist sehr schwer- einer Person, mit der du einen Konflikt hast.

Du wirst sehen, bei regelmäßiger Meditationspraxis (und du kannst mit 5 Minuten am Tag beginnen), werden sich viele schlechte Gefühle auflösen - du wirst vermeintliche „Angriffe“ von außen (Dinge, die du fälschlicher Weise auf dich beziehst) wie eine Lotosblume besser von dir abperlen lassen können und du wirst eine Art Schutzschild entwicklen, dass dir tatsächlich helfen wird, auch nicht mehr sooft krank zu werden.

Ich schreib das hier alles so als hätte ich die Weisheit mit Löffeln gefressen…
Die von euch, die mich etwas näher kennen wissen, dass ich selber ganz weit weg von dieser Perfektion bin, aber ich habe all diese Wirkungen des Yogas und der Meditation schon erleben dürfen. Leider gibt es auch in mir einen großen Schweinehund, aber ich habe ja jeden Tag die Möglichkeit, ihn zu überwinden und das habe ich mir ab sofort und auch für 2023 ganz fest vorgenommen.

Bist du mit dabei?

So oder so... ich freu mich, dass du diesen Text bis hierhin gelesen hast- das ist schon mal ein guter Anfang!

Melde dich gern, wenn es weitergehen soll!

Liebe Grüße, Deine Birge